[Call] [SZSA-RSTS] Call for papers (until 30.04.2024)
Call: Post-Humanismus und Soziale Arbeit? Empirische und theoretische Erkundungen.
Thematisches Dossier der Schweizerischen Zeitschrift für Soziale Arbeit (SZSA) (Publikation 2025)
Herausgeber:innen: Martin Böhnel, Julia Emprechtinger, Lucile Franz, Sabrina Helle-Russo, Marina Richter (Forschungsgruppe CrimSo, HESTS, HES-SO Valais-Wallis)
Die Soziale Arbeit hat nach der Jahrtausendwende eine bedeutende Wandlung erfahren. Die Digitalisierung, der Klimawandel und zuletzt die Covid-19-Pandemie stellen die Gesellschaft und damit auch die Soziale Arbeit vor grosse Herausforderungen und verlangen nach innovativen Herangehensweisen. Forschung und Praxis Sozialer Arbeit sind aufgefordert, sich mit diesen Entwicklungen und ihren Auswirkungen auseinanderzusetzen. Konzeptualisierungen von klima- oder umweltorientierter Sozialer Arbeit, technologische Entwicklungen im Kontext der Digitalisierung und Care-Arbeit oder (algorithmusbasierte) Einschätzungstools zu Risiko- und Schutzfaktoren z.B. im Kindes- und Erwachsenenschutz und Justizvollzug sind zunehmend Gegenstand von Forschungsinteressen und finden Einzug in die Literatur Sozialer Arbeit. Auch um diesem Themenkomplex zu begegnen, findet vor allem im englischsprachigen Raum seit wenigen Jahren eine Debatte zu verschiedenen «post»-Theorien (post-anthropozentrisch, post-humanistisch und trans-humanistisch) und Sozialer Arbeit statt (Bozalek, 2023; Bozalek & Pease, 2021; Webb, 2021). Diese wird vor allem aus feministischen, post-kolonialen, materialistischen und anderen Theorietraditionen geführt und bietet bislang einen in erster Linie theoretischen Zugang an, Soziale Arbeit als eine Tätigkeit für das more-than-human zu konzeptualisieren.
Das Themenheft lädt dazu ein, Soziale Arbeit aus dem Blickfeld von «post»-Theorien zu denken und kritisch in Beziehung zu setzen mit bestehenden Theorieansätzen und Modellen Sozialer Arbeit. Wir möchten diese Neukonzipierung Sozialer Arbeit an vier Elementen (Richter, 2023) festhalten: Erstens relativieren «post»-Ansätze den auf den Menschen fokussierten Bezug sozialarbeiterischer Tätigkeit. Der Mensch ist in diesem Verständnis mit nicht-menschlichen Organismen und nicht-organischer Materie verstrickt zu denken. Insbesondere die Arbeiten von Karen Barad (2007) und ihr Konzept des agential realism oder allgemein des ontological turn in den Sozialwissenschaften, verbunden mit Namen wie beispielsweise Bruno Latour, Donna Haraway, Anna Tsing oder Gilles Deleuze, dienen hier als Bezugsgrössen.
Zweitens befördern «post»-Ansätze die Bedeutung Sozialer Arbeit im Zusammenhang von Umweltfragen. Damit erweitert sich der Horizont von Fragen zur sozialen Gerechtigkeit auf die Umweltgerechtigkeit (z.B. Bozalek & Pease, 2021). Auch in dieser Hinsicht argumentiert der Post-humanismus, angesichts der menschlichen Verbundenheit mit der Natur und der Abhängigkeit von dieser, dass soziale Probleme (Armut, Migration, etc.) nicht ungeachtet von der ökologischen Sorgfalt zu Fauna und Flora gelöst werden können (z.B. Ranta-Tyrkkö, 2021).
Mit der sozial-ökologischen Verbundenheit der Welt bricht der Post-humanismus – drittens – mit den theoretischen Prämissen der Aufklärung. Konkret dezentriert er den Menschen aus dem ontologischen Weltbild und wendet sich – viertens – von der binären Denkweise ab, welche den heterosexuellen, weissen Mann als Norm im Mittelpunkt sieht und davon ‘abweichende’ menschliche Realitäten aufgrund ihres Geschlechts, ihrer race und ihres Körpers in Abwertung stellt (z.B. Daigle, 2021). Folglich anerkennen post-humanistische Ansätze das Subjekt nur in der relationalen Dimension der menschlichen, nicht-menschlichen und mehr-als-menschlichen Erfahrungen (Braidotti, 2013). Damit wird das duale Denkmuster zwischen Natur/Kultur, Geist/Körper, Mensch/Tier usw. radikal auf den Kopf gestellt.
Für die Soziale Arbeit gehen mit einer solchen Neukonzipierung eine Reihe von Konsequenzen einher. Die Überwindung des humanistischen Menschenbildes und der damit verknüpften Menschenrechte stellt einen zentralen Stützpfeiler aktueller Selbstverständnisse Sozialer Arbeit in Frage. Die Dimension der Arbeitsbeziehung mit dem Fokus auf die Professionelle:r-Klient:in-Dyade in der sozialen Intervention wird als einengend anstatt ermächtigend beurteilt (Ranta-Tyrkkö, 2021) und bedarf einer Neuorientierung. Schliesslich sind Subjektivität und agency in einer post-humanistischen Sichtweise nicht (nur) auf das Individuum bezogen, sondern entstehen immer aus dem Moment heraus, aus dem Zusammenspiel verschiedener Elemente (Braidotti, 2019). So gesehen werden das Materielle und nicht-menschliche Wesen (Tiere) in «post»-Ansätzen nicht mehr aufgrund ihrer Nützlichkeit für die Menschen beurteilt, sondern stehen ihnen gleichberechtigt gegenüber mit ihren jeweils eigenen Bedürfnissen.
Bislang ist die Auseinandersetzung zu post-humanistischen Ansätzen in der Sozialen Arbeit vor allem auf einer theoretischen Ebene zu verorten, empirische Studien und Verknüpfungen mit der Praxis Sozialer Arbeit sind dagegen kaum vorhanden (für einen Überblick siehe Richter, 2023). Deshalb möchten wir mit diesem Themenheft die seit kurzer Zeit im englischsprachigen Raum geführte Debatte zu «post»-Theorien auch für die Soziale Arbeit als Profession und Disziplin in der Schweiz anstossen. Folgende Fragen können diese Debatte anregen: Inwiefern sind die angestossenen Diskussionen in der Schweiz und in anderen Ländern anschlussfähig? Welche neuen, anderen Einsichten auf empirisches Material können post-humanistische Perspektiven bringen? Welche Herausforderungen und Chancen bieten Forschungszugänge, die sich an post-humanistischen Konzepten ausrichten? Inwiefern sind bestehende Theorieansätze und Interventionsmodelle Sozialer Arbeit mit diesen Perspektiven vereinbar? Und inwiefern bietet eine solche Perspektive fruchtbare Überlegungen für die Weiterentwicklung der Sozialen Arbeit als Profession und Disziplin? Welche gewinnbringenden Einsichten können mit solchen ontologischen und epistemologischen Prämissen in der Forschung erwartet werden?
Empirisch, methodologisch oder theoretisch ausgerichtete Beiträge können diese Fragen erkunden und kritisch reflektieren.
- Es können Beiträge eingereicht werden, die empirische Ergebnisse aus post-humanistisch orientierten Forschungen diskutieren oder den Versuch wagen, Daten/Materialen aus bestehenden Studien durch die post-humanistische Linse neu zu analysieren. Inwiefern ist das post-humane Subjekt (menschlich, nichtorganisch, materiell) in der sozialen Welt und damit auch der Sozialen Arbeit mitzudenken? Welche Rolle nehmen Raum und Materie z.B. in professionellem Handeln oder den Lebensbedingungen einer spezifischen Zielgruppe ein? Wie sieht die Arbeitsbeziehung in der Sozialen Arbeit aus, wenn nicht nur auf die Menschen, sondern auf alles Mehr-als-Menschliche fokussiert wird? Welche Art von «materialistischem Vitalismus» (Braidotti, 2013) können z.B. Dokumente oder technische Tools einnehmen? Die Fragen lassen sich auch auf andere Arbeitsfelder und Forschungsgegenstände übertragen.
- Möglich sind auch methodologische Beiträge, welche Überlegungen zu einem Forschungsvorgehen unter post-humanistischen Prämissen anstellen. Was bedeutet es, post-humanistisch zu forschen und wie lässt sich das methodisch umsetzen? Welche Herausforderungen stellen sich für die Datenerhebung und -analyse aus einem post-humanistischen Blick? Welche Implikationen ergibt eine post-humanistische Perspektive für forschungsethische Überlegungen?
- Theoretische Beiträge können Überlegungen zur Fundierung post-humanistischer Perspektiven und deren Bedeutung für die Theoriebildung in der Sozialen Arbeit anbieten. Lässt sich eine post-humanistische Praxis der Sozialen Arbeit überhaupt denken und wie wäre sie zu fassen? Welche Herausforderungen stellen sich für eine Konzeption der Sozialen Arbeit als Handlungswissenschaft?
Mit diesem breit gehaltenen Rundumblick wird eine erste Zusammenschau von Diskussionsbeiträgen zu post-humanistischen Perspektiven im Schweizer Kontext und darüber hinaus geboten.
Eingabe von Beiträgen
Beiträge für das thematische Dossier können bis 30. April 2024 eingegeben werden. Die Eingabe erfolgt über die Plattform der Zeitschrift unter www.szsa.ch
Die Publikation des Dossiers ist für 2025 vorgesehen.
Neben dem Call akzeptiert die Zeitschrift auch weiterhin thematisch offene Beiträge. Diese können jederzeit ebenfalls über www.szsa.ch eingegeben werden.
Literatur
Barad, K. M. (2007). Meeting the universe halfway: Quantum physics and the entanglement of matter and meaning. Duke University Press.
Bozalek, V. (2023). Agential Realism for Social Work. In S. A. Webb (Hrsg.), The Routledge handbook of international critical social work: New perspectives and agendas (S. 601–616). Routledge.
Bozalek, V., & Pease, B. (Hrsg.). (2021). Post-Anthropocentric Social Work. Routledge.
Braidotti, R. (2013). Posthuman Humanities. European Educational Research Journal, 12(1), 1–19. https://doi.org/10.2304/eerj.2013.12.1.1
Braidotti, R. (2019). A Theoretical Framework for the Critical Posthumanities. Theory, Culture & Society, 36(6), 31–61. https://doi.org/10.1177/0263276418771486
Daigle, C. (2021). Que nomme le „post“ du posthumanisme? interconnections: journal of posthumanism, 1(1), 62. https://doi.org/10.26522/posthumanismjournal.v1i1.2578
Deleuze, G. & Guattari, F. (1987). A Thousand Plateaus: Capitalism and Schizophrenia. University of Minnesota Press.
Haraway, D. J. (2008). When Species Meet. University of Minnesota Press.
Latour, B. (2013). An Inquiry Into Modes of Existence: An Anthropology of the Moderns. Harvard University Press.
Ranta-Tyrkkö, S. (2021). Natureculture dilemmas in Northern Finland. Guiding post-anthropocentric social work through the mire. In V. Bozalek & B. Pease (Hrsg.), Post-anthropocentric Social Work. (S. 198–209). Routledge.
Richter, M. (2023). Critical Post‐Humanism and Social Work in the City: About Being Entangled as Researcher and Professional. Social Inclusion, 11(3). https://doi.org/10.17645/si.v11i3.6786
Schweizerische Zeitschrift für Sozial- und Kulturanthropologie (2015). Anthropology and the Ontological turn. 20. https://journal-sa.ch/issue/view/1099
Tsing, Anna Lowenhaupt (2015). The Mushroom at the End of the World: On the Possibility of Life in Capitalist Ruins. Princeton University Press.
Webb, S. A. (2021). Why Agential Realism matters to social work. Bcaa106. The British Journal of Social Work, 51(8), 2964–2981. https://doi.org/10.1093/bjsw/bcaa106
Call: Post-humanisme et travail social ? Explorations empiriques et théoriques.
Dossier thématique dans la Revue suisse de travail social (à paraître en 2025)
Éditeur, -trices : Martin Böhnel, Julia Emprechtinger, Lucile Franz, Sabrina Helle-Russo, Marina Richter (Equipe de recherche CrimSo, HESTS, HES-SO Valais-Wallis)
Le travail social a subi d'importantes transformations depuis le début du millénaire. La numérisation, le changement climatique et, plus récemment, la pandémie du covid-19 placent la société, et donc le travail social, face à des défis majeurs et exigent des approches innovantes. Tant la recherche que la pratique du travail social sont appelées à se saisir de ces évolutions et de leurs conséquences. Les conceptualisations du travail social orientées par exemple vers le climat ou l'environnement, les développements technologiques dans le contexte de la numérisation et du travail de care, ou les outils d'évaluation (basés sur des algorithmes) des facteurs de risque et de protection, notamment dans le domaine de la protection de l'enfant et de l'adulte ou de l'exécution des peines, font de plus en plus l'objet d'intérêts de recherche en travail social et font leur entrée dans la littérature le concernant. Dans le but d’aborder cette thématique complexe, un débat au sujet des différentes théories « post » (post-anthropocentrique, post-humaniste et trans-humaniste) et leur relation avec le travail social s’opère depuis quelques années, en particulier dans les pays anglophones (Bozalek, 2023 ; Bozalek & Pease, 2021 ; Webb, 2021). Celui-ci a principalement émergé par le biais de traditions théoriques féministes, post-coloniales ou matérialistes qui ont jusqu’ici proposé une approche essentiellement théorique pour (re)conceptualiser le travail social en tant qu’activité consacrée au more-than-human.
Ce numéro spécial invite à penser le travail social sous l'angle des théories « post » et à le mettre en relation de manière critique avec les approches théoriques et les modèles existants dans le champ du travail social. Nous souhaitons illustrer cette nouvelle conception du travail social par quatre éléments (Richter, 2023) : Premièrement, les approches « post » relativisent la référence à l'être humain au sein même de l'activité du travail social. Dans cette conception, l'être humain est appréhendé comme étant enchevêtré avec des organismes non humains et de la matière non organique. Les travaux de Karen Barad (2007) par le concept d'agential realism et plus généralement l'ontological turn dans les sciences sociales, associé à des noms tels que Bruno Latour, Donna Haraway, Anna Tsing ou Gilles Deleuze, servent en particulier ici de référence.
Deuxièmement, les approches « post » mettent en lumière l'importance du travail social dans les réflexions liées aux questions environnementales. L'horizon des questions de justice sociale s'élargit ainsi à la justice environnementale (p. ex. Bozalek & Pease, 2021). Dans cette optique le post-humanisme soutient, compte tenu du lien entre l'homme et la nature et de sa dépendance vis-à-vis de celle-ci, que les problèmes sociaux (pauvreté, migration, etc.) ne peuvent être résolus sans prendre en considération la biodiversité des espèces (faune et flore) nécessaire à la survie des écosystèmes (p.ex. Ranta-Tyrkkö, 2021).
Par la mise en valeur du lien entre le social et l’écologique, le post-humanisme rompt – troisièmement – avec les prémisses théoriques des Lumières. Cela se matérialise par le décentrement de l'homme et de la vision ontologique du monde et permet, - quatrièmement - de se détourner de la pensée binaire plaçant l'homme blanc hétérosexuel au centre de la norme et dévalorisant, en revers, les réalités humaines qui s’en écartent en raison de leur sexe, de leur race et de leur corps (p.ex. Daigle, 2021). Par conséquent, les approches post-humanistes ne reconnaissent le sujet que dans la dimension relationnelle de l'expérience humaine, non-humaine et au-delà (more-than-human) (Braidotti, 2013). Le schéma de pensée dual entre nature/culture, esprit/corps, homme/animal, etc. est ainsi radicalement renversé.
Pour le travail social, une telle conception s'accompagne d'une série de conséquences. Le dépassement de l'image humaniste de l'être humain et des droits de l'homme qui y sont reliés remet en question un pilier central des conceptions actuelles du travail social. Dans l’intervention sociale, la dimension de la relation de travail centrée sur la dyade professionnel·le-bénéficiaire est jugée contraignante plutôt que responsabilisante (Ranta-Tyrkkö, 2021) et nécessite dès lors une réorientation. Enfin, dans une perspective post-humaniste, la subjectivité et l'agency ne sont pas (uniquement) liés à l'individu, mais émergent toujours dans l’instant, c’est-à-dire au cours de l'interaction entre différents éléments (Braidotti, 2019). Dans la perspective des approches « post », le matériel et les êtres non humains (p.ex. les animaux) ne sont ainsi plus appréhendés en fonction de leur utilité pour l'homme, mais sur un pied d’égalité, en fonction de leurs besoins propres.
A ce jour, le débat sur les approches post-humanistes dans le travail social s’est principalement concentré sur le niveau théorique et il n'existe guère d'études empiriques ou de mise en lien avec la pratique du travail social (pour un aperçu, voir Richter, 2023). Ce constat justifie cette proposition thématique, qui se donne pour objectif de prolonger le débat sur le travail social en tant que profession et discipline en Suisse. Les questions suivantes peuvent stimuler ce débat : Dans quelle mesure les discussions conduites, en particulier dans l'espace anglophone, sont-elles susceptibles d'être reprises en Suisse et dans d’autres pays ? Quels sont les défis et les apports de recherches qui s'orientent vers les concepts post-humanistes ? Dans quelle mesure les approches théoriques et les modèles d'intervention existants au sein du travail social sont-ils compatibles avec ces perspectives ? Dans quelle mesure une telle perspective offre-t-elle des réflexions fructueuses pour le développement du travail social en tant que profession et discipline ? Et pour les matériaux empiriques ? Quelles perspectives profitables peut-on attendre de telles prémisses ontologiques et épistémologiques dans la recherche ?
Des contributions empiriques, méthodologiques ou théoriques peuvent explorer ces questions et y apporter une réflexion critique.
- Il est possible de soumettre des contributions qui discutent des résultats empiriques de recherches orientées vers le post-humanisme ou qui tentent, à travers une focale post-humaniste, d’analyser de manière rétroactive des données existantes. Dans quelle mesure le sujet post-humain (non-organique, matériel, etc.) doit-il être pris en compte dans le monde social et ainsi, au sein du travail social ? Quels sont par exemple les rôles de l’espace et de la matière par rapport à l’action professionnelle ou par rapport aux conditions de vie d’un groupe cible ? Comment se déploie la relation de travail au sein du travail social lorsque l’on ne se focalise pas uniquement sur les personnes, mais aussi sur tous les éléments au-delà de l’humain (more than human) ? Quel type de « materialistic vitalism » (Braidotti, 2013) des documents ou outils technique par exemple, peuvent-ils revêtir ? Ces questionnements peuvent également être appliqués à d’autres domaines de travail et objets de recherche.
- Des contributions méthodologiques qui proposent des réflexions sur une démarche de recherche s’inscrivant dans le post-humanisme sont également bienvenues. Que signifie conduire une recherche post-humaniste et comment est-elle mise en œuvre sur le plan méthodologique ? Quels sont les défis identifiés pour la récolte et l’analyse de données ? Quelles sont les implications d’une telle perspective pour l’éthique de la recherche ?
- Enfin, des contributions théoriques peuvent proposer des réflexions sur les fondements des perspectives post-humanistes et leurs significations pour la formation théorique et la recherche empirique dans le travail social. Comment envisager une pratique post-humaniste du travail social et comment la saisir ? Quels sont les principaux défis relatifs à la théorisation du travail social en tant que science de l’action ?
Ce large tour d'horizon offre une première synthèse des différentes contributions adoptant des perspectives post-humanistes dans le contexte suisse et ailleurs.
Soumission des contributions
Les contributions au dossier thématique peuvent être soumises jusqu'au 30 avril 2024. La soumission se fait via la plateforme de la revue à l'adresse www.szsa.ch
La publication du dossier est prévue pour 2025.
Outre l'appel à contribution, la revue continue d'accepter des contributions thématiquement ouvertes. Celles-ci peuvent également être soumises à tout moment via www.szsa.ch
Bibliographie
Barad, K. M. (2007). Meeting the universe halfway: Quantum physics and the entanglement of matter and meaning. Duke University Press.
Bozalek, V. (2023). Agential Realism for Social Work. In S. A. Webb (Hrsg.), The Routledge handbook of international critical social work: New perspectives and agendas (S. 601–616). Routledge.
Bozalek, V., & Pease, B. (Hrsg.). (2021). Post-Anthropocentric Social Work. Routledge.
Braidotti, R. (2013). Posthuman Humanities. European Educational Research Journal, 12(1), 1–19. https://doi.org/10.2304/eerj.2013.12.1.1
Braidotti, R. (2019). A Theoretical Framework for the Critical Posthumanities. Theory, Culture & Society, 36(6), 31–61. https://doi.org/10.1177/0263276418771486
Daigle, C. (2021). Que nomme le „post“ du posthumanisme? interconnections: journal of posthumanism, 1(1), 62. https://doi.org/10.26522/posthumanismjournal.v1i1.2578
Deleuze, G. & Guattari, F. (1987). A Thousand Plateaus: Capitalism and Schizophrenia. University of Minnesota Press.
Haraway, D. J. (2008). When Species Meet. University of Minnesota Press.
Latour, B. (2013). An Inquiry Into Modes of Existence: An Anthropology of the Moderns. Harvard University Press.
Ranta-Tyrkkö, S. (2021). Natureculture dilemmas in Northern Finland. Guiding post-anthropocentric social work through the mire. In V. Bozalek & B. Pease (Hrsg.), Post-anthropocentric Social Work. (S. 198–209). Routledge.
Revue Suisse d'Anthropologie Sociale et Culturelle (2015). Anthropology and the Ontological turn. 20. https://journal-sa.ch/issue/view/1099
Richter, M. (2023). Critical Post‐Humanism and Social Work in the City: About Being Entangled as Researcher and Professional. Social Inclusion, 11(3). https://doi.org/10.17645/si.v11i3.6786
Tsing, Anna Lowenhaupt (2015). The Mushroom at the End of the World: On the Possibility of Life in Capitalist Ruins. Princeton University Press.
Webb, S. A. (2021). Why Agential Realism matters to social work. Bcaa106. The British Journal of Social Work, 51(8), 2964–2981. https://doi.org/10.1093/bjsw/bcaa106
Call: Post-humanism and Social Work? Empirical and theoretical explorations.
Thematic dossier of the Swiss Journal of Social Work (SJSW) (Publication 2025)
Guest editors: Martin Böhnel, Julia Emprechtinger, Lucile Franz, Sabrina Helle-Russo, Marina Richter (Research Group CrimSo, HESTS, HES-SO Valais-Wallis)
Social work has undergone a significant transformation since the turn of the millennium. Digitalisation, climate change and most recently the Covid-19 pandemic pose major challenges to society and thus also to social work and call for innovative approaches. Social work research and practice are called upon to deal with these developments and their effects. Conceptualisations of climate or environment-oriented social work, technological developments in the context of digitalisation and care work, or (algorithm-based) assessment tools for risk and protective factors, e.g. in child and adult protection or the correctional system, are increasingly the subject of research interests and in social work literature. To address such kind of issues, a debate on various "post" theories (post-anthropocentric, post-humanist and trans-humanist) and social work have been going on for a few years, especially in the English-speaking world (Bozalek, 2023; Bozalek & Pease, 2021; Webb, 2021). This discussion is inspired by feminist, post-colonial, materialist and other theoretical traditions and so far offers a primarily theoretical approach to conceptualising social work as an activity for the more-than-human.
The special issue invites to think social work from the perspective of "post" theories and to critically relate this thinking to existing theoretical approaches and intervention models of social work. We would like to characterise this reconceptualisation of social work through four elements (Richter, 2023): First, "post" approaches relativise the human-centred reference of social work activity. In this understanding, the human being is entangled with non-human organisms and non-organic matter. In particular, the work of Karen Barad (2007) and her concept of agential realism or, more generally, the ontological turn in social sciences, associated with names such as Bruno Latour, Donna Haraway, Anna Tsing or Gilles Deleuze can serve as a point of reference here.
Secondly, "post" approaches promote the importance of social work in the context of environmental issues. This broadens the horizon from social justice issues to environmental justice (e.g. Bozalek & Pease, 2021). In this respect, post-humanism also argues that, given the human connection to and dependence on nature, social problems (poverty, migration, etc.) cannot be solved regardless of ecological care for fauna and flora (e.g. Ranta-Tyrkkö, 2021).
With the social-ecological interconnectedness of the world, post-humanism – thirdly – breaks with the theoretical premises of the Enlightenment. Specifically, it decentres the human being from the ontological worldview and – fourthly – turns away from the binary way of thinking, which sees the heterosexual, white man as the norm at the centre and devalues 'deviant' human realities on the basis of their gender, race and body (e.g. Daigle, 2021). Consequently, post-humanist approaches recognise the subject only in the relational dimension of human, non-human and more-than-human experiences (Braidotti, 2013). This radically pushes thinking beyond the dual pattern of thought between nature/culture, mind/body, human/animal, etc.
For social work, such a new conception has several consequences. The overcoming of the humanistic image of man and the human rights associated with it calls into question a central pillar of current self-understandings of social work. The dimension of the working relationship with the focus on the dyad between the professional and the service user in social intervention is judged to be constricting instead of empowering (Ranta-Tyrkkö, 2021) and needs reorientation. Finally, subjectivity and agency in a post-humanist view are not (only) related to the individual, but always emerge from the moment, from the interplay of different elements (Braidotti, 2019). Seen in this way, in "post" approaches the material and non-human beings (animals) are no longer judged based on their usefulness to humans, but are on an equal footing with them, each with their own needs.
So far, the debate on post-humanist approaches in social work has mainly been on a theoretical level, while empirical studies and links to social work practice are scarce (for an overview see Richter, 2023) Therefore, we would like to encourage a debate on "post" theories for social work as a profession and discipline in Switzerland, as it has been going on in the English-speaking world for some years. The following questions can inspire this debate: To what extent can the discussions initiated be transferred to the Swiss and other national contexts? What new and different insights into empirical material can post-humanist perspectives provide? Which challenges and opportunities arise when conducting research approaches that are oriented towards post-humanist concepts? To what extent are current theoretical approaches and models of intervention of social work compatible with these perspectives? And to what degree does such a perspective offer fruitful considerations for the further development of social work as a profession and as a discipline? What beneficial insights can be expected with such ontological and epistemological premises in research?
Empirical, methodological or theoretical contributions can explore and critically reflect on these questions.
- Submitted papers can discuss empirical findings from post-humanist-oriented research or re-analyse data/materials from existing studies through the post-humanist lens. To what extent is the post-human subject (human, non-organic, material) to be considered in the social world and thus also in social work? What role do space and matter play, for example, in professional practice or the living conditions of a specific target group? What does the relationship between the professional and the service user in social work look like when the focus is not only on people but on everything more-than-human? What kind of "materialistic vitalism" (Braidotti, 2013) can documents or technical tools take? These questions can also be transferred to other fields of work and research subjects.
- We also welcome methodological contributions, which suggest ideas on research approaches under post-humanist premises. What does it mean to conduct post-humanist research and how can this be implemented methodologically? What challenges arise for data collection and analysis from a post-humanist perspective? What are the implications of a post-humanist perspective for research ethics?
- Theoretical contributions can offer critical considerations on the foundations of post-humanist perspectives and their significance for the formation of theory in social work. Is it even possible to think of a post-humanist practice of social work and how would it be conceived? What challenges arise for the conception of social work as an action science from such a perspective?
This broad overview offers a first synopsis of contributions to the discussion on post-humanist perspectives in the Swiss context and beyond.
Submission of articles
Articles for the thematic dossier are to be submitted before 30th of april 2024. The contributions are to be submitted via the journal's platform under www.szsa.ch
Publication of the dossier is scheduled for 2025.
In addition to the call, the journal continues to accept thematically open contributions. These can also be submitted at any time via www.szsa.ch
References
Barad, K. M. (2007). Meeting the universe halfway: Quantum physics and the entanglement of matter and meaning. Duke University Press.
Bozalek, V. (2023). Agential Realism for Social Work. In S. A. Webb (Hrsg.), The Routledge handbook of international critical social work: New perspectives and agendas (S. 601–616). Routledge.
Bozalek, V., & Pease, B. (Hrsg.). (2021). Post-Anthropocentric Social Work. Routledge.
Braidotti, R. (2013). Posthuman Humanities. European Educational Research Journal, 12(1), 1–19. https://doi.org/10.2304/eerj.2013.12.1.1
Braidotti, R. (2019). A Theoretical Framework for the Critical Posthumanities. Theory, Culture & Society, 36(6), 31–61. https://doi.org/10.1177/0263276418771486
Daigle, C. (2021). Que nomme le „post“ du posthumanisme? interconnections: journal of posthumanism, 1(1), 62. https://doi.org/10.26522/posthumanismjournal.v1i1.2578
Deleuze, G. & Guattari, F. (1987). A Thousand Plateaus: Capitalism and Schizophrenia. University of Minnesota Press.
Haraway, D. J. (2008). When Species Meet. University of Minnesota Press.
Latour, B. (2013). An Inquiry Into Modes of Existence: An Anthropology of the Moderns. Harvard University Press.
Ranta-Tyrkkö, S. (2021). Natureculture dilemmas in Northern Finland. Guiding post-anthropocentric social work through the mire. In V. Bozalek & B. Pease (Hrsg.), Post-anthropocentric Social Work. (S. 198–209). Routledge.
Richter, M. (2023). Critical Post‐Humanism and Social Work in the City: About Being Entangled as Researcher and Professional. Social Inclusion, 11(3). https://doi.org/10.17645/si.v11i3.6786
Swiss Journal of Sociocultural Anthropology (2015). Anthropology and the Ontological turn. 20. https://journal-sa.ch/issue/view/1099
Tsing, Anna Lowenhaupt (2015). The Mushroom at the End of the World: On the Possibility of Life in Capitalist Ruins. Princeton University Press.
Webb, S. A. (2021). Why Agential Realism matters to social work. Bcaa106. The British Journal of Social Work, 51(8), 2964–2981. https://doi.org/10.1093/bjsw/bcaa106